Der erreichte Ausprägungsgrad bei der Herausbildung motorischer Handlungskompetenz charakterisiert das Niveau der qualitativen und quantitativen Entwicklung koordinativer und konditioneller Fähigkeiten sowie motorischer Fertigkeiten in ihrer Komplexität und variablen Verfügbarkeit. Erkennbare Stärken oder eventuelle Defizite sollen die Schülerinnen und Schüler zu weiteren sportlichen Aktivitäten, auch über den Schulsport hinaus, motivieren.

Entsprechend der Struktur des Lehrplans Sport werden den ausgewiesenen Bereichen beispielhafte Aufgaben zugeordnet, deren Erfüllung sowohl inhalts- als auch prozessbezogene Kompetenzen erfordert. Bewegungsgestaltung verlangt sowohl Körperwahrnehmung, differenziertes Körpergefühl und Kreativität als auch räumliche, zeitliche und dynamische Variation der Bewegung. Mit der Ausführung einer motorischen Fertigkeit z. B. an oder mit Geräten wird der Nachweis erbracht, welche Kraft- und Ausdauer-, Koordinations-, Rhythmus- und Orientierungsfähigkeit zur Erfüllung der Bewegungsaufgabe erworben wurden.

Die Beispiele sind so gestaltet, dass der angestrebte Zuwachs an Kompetenzen von Schuljahrgang 2 zu Schuljahrgang 4 erkennbar wird und sich Möglichkeiten für fächerübergreifendes Arbeiten ergeben.

In die Aufgabenstellungen ist impliziert, dass die Schülerinnen und Schüler zum erfolgreichen Bewältigen über ausreichende Kenntnisse sowie ein angemessenes Repertoire an Organisations-, Arbeits- und Sozialformen verfügen und in der Lage sind, eigenständig Verantwortung für sich und die Gesundheit anderer zu übernehmen. Dazu müssen sie die im Unterricht vermittelten Sicherheitsbestimmungen anwenden.

Die Anforderungsbereiche (AFB)

• AFB I   Reproduktion,
• AFB II  Reorganisation und Transfer,
• AFB III Eigenständiges Problemlösen

spiegeln sich in den niveaubestimmenden Aufgaben wider.

Daraus ergeben sich für das Fach Sport:

Anforderungsbereich I (AFB I): Reproduktion

Das Lösen der Aufgabe erfordert motorische und kognitive Handlungskompetenz zur Reproduktion erlernter Bewegungsabläufe und entsprechenden Grundwissens, d. h. eine erlernte Bewegung wird mit verbesserten konditionellen und koordinativen Fähigkeiten sowie unter Nutzung erworbener Kenntnisse selbstständig in der Grobform ausgeführt.

Anforderungsbereich II (AFB II): Reorganisation und Transfer

Das Lösen der Aufgabe erfordert das Kombinieren erlernter Bewegungsabläufe und deren Transfer auf neue Situationen unter Nutzung des flexibel anwendbaren Grundwissens, d. h. erlernte Bewegungen werden miteinander verbunden und/oder unter veränderten Bedingungen durch Nutzung erworbener Fähigkeiten und Kenntnisse selbstständig, ggf. mit Partnern, ausgeführt.

Anforderungsbereich III (AFB III): Eigenständiges Problemlösen

Das Lösen der Aufgabe erfordert, dass die Schülerinnen und Schüler eigenständig Bewegungsaufgaben gestalten und lösen sowie kritisch deren Ausführung reflektieren, d. h. sie wenden ihr erworbenes Repertoire an Bewegungsmöglichkeiten und Grundwissen flexibel zur selbstständigen Lösung von Problemstellungen an. Die Realisierung ist ggf. nach vereinbarten Kriterien durch Eigen- bzw. Fremdreflexion zu beurteilen.

Die nachfolgenden Übungsbeispiele sind als Anregung zu verstehen, um in Abhängigkeit von den speziellen personellen und materiellen Bedingungen der Schule eigene Aufgaben entsprechend den Schwerpunkten und Themen des schulinternen Lehrplans zu formulieren, zu deren Lösung die Schülerinnen und Schüler langfristig befähigt werden sollen.