Der Katholische Religionsunterricht orientiert sich an einem Verständnis von Bildung, die „sich in aktiver Korrespondenz mit einer kulturellen Gemeinschaft unter der Zielsetzung, kompetent am öffentlichen Leben teilzunehmen", vollzieht.1 Mehr anzeigen »
Aufgabe des Katholischen Religionsunterrichts in der Sekundarschule ist es, Schülerinnen und Schüler mit den prägenden Einflüssen des Christentums auf unsere Kultur vertraut zu machen. Schülerinnen und Schüler lernen, gesellschaftliche Realitäten wahrzunehmen und aus der Perspektive des Evangeliums zu bewerten. Der Katholische Religionsunterricht steht den Heranwachsenden bei der Gestaltung der eigenen Freiheit und der Freiheit gegenüber anderen anregend zur Seite.
2 Der Katholische Religionsunterricht in der Sekundarschule, ermöglicht Schülerinnen und Schüler exemplarisch Erfahrungen mit christlichem Glauben zu machen. Von den Lehrerinnen und Lehrern ist ein hohes Maß an Authentizität und theologischer, religionspädagogischer und didaktischer Kompetenz gefordert.
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
Der Katholische Religionsunterricht fördert religiöse Bildung, indem er Sinndeutungen des eigenen, des gesellschaftlichen und des globalen Lebens thematisiert und mit dem biblisch-christlichen Bild des Menschen in Beziehung setzt. Im Katholischen Religionsunterricht setzen sich die Schülerinnen und Schüler mit christlichen Traditionen, kirchlichen Aktivitäten und Verlautbarungen sowie mit ökumenischen und interreligiösen Fragen auseinander und erwerben Urteilsfähigkeit innerhalb der pluralen Gesellschaft.
Dabei ist der Katholische Religionsunterricht ausgehend von der eigenen konfessionellen Identität auch für Schülerinnen und Schüler, die keiner oder einer anderen Konfession angehören, offen und vertritt seine Inhalte in einem reflektierten Dialog.
Alltagsbewältigung und globales Lernen
Schülerinnen und Schüler partizipieren an der Auslegung des Evangeliums von Jesus Christus. Sie werden herausgefordert, den Zuspruch des Evangeliums wahrzunehmen, sich seinem Widerspruch gegen herrschende Erwartungen zu stellen und neue Möglichkeiten für das Zusammenleben in der Welt zu entdecken.
Bildung in der digitalen Welt
Im Horizont der digitalen Transformation bietet der Katholische Religionsunterricht existentielle Rückversicherung und Orientierung gebende Zukunftsperspektiven. Die Fragen nach Veränderungen im gesellschaftlichen Wertekonsens werden im Kontext von Aspekten des christlichen Menschenbildes reflektiert. Die biblisch-christlichen Traditionen und die korrelierende Idee der menschlichen Würde bilden den dafür notwendigen Resonanzraum. Der Katholische Religionsunterricht thematisiert digitale Transformationsprozesse und ermöglicht durch entsprechende Lehr-/Lernarrangements eigene Erfahrungen digitaler Kommunikation, Kollaboration, kritischer Reflexion und kreativer Gestaltung.
Berufsvorbereitung und Ausbildungsreife
Der Katholische Religionsunterricht leistet im Rahmen des Bildungs- und Erziehungsauftrages der Sekundarstufe seinen fachspezifischen Beitrag zur Entwicklung und Förderung religiöser Kompetenz der Schülerinnen und Schüler als Vorbereitung auf zukünftige Anforderungen in Ausbildung und Beruf.
1 Die bildende Kraft des Religionsunterrichts. Zur Konfessionalität des Katholischen Religionsunterrichts. Die deutschen Bischöfe Nr. 56, Hrsg.: Sekretariat der Deutschen Bischofskonferenz. Bonn 1996, S. 28.
2 Vgl. Gemeinsame Synode der Bistümer in der Bundesrepublik Deutschland. Der Religionsunterricht in der Schule. In: Bertsch, L. u. a. (Hrsg.): Offizielle Gesamtausgabe. Bd. 1: Beschlüsse der Vollversammlung. Freiburg 1976, S. 123-151; besonders Nr. 2.5.