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Stand vom: 02.10.2024

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Die  Stiftung Gedenkstätten Sachsen-Anhalt ist eine staatliche Stiftung öffentlichen Rechts. Mit ihren sieben Gedenkstätten an neun Standorten ist sie eine der vielfältigsten Einrichtungen der historisch-politischen Bildung in Deutschland. Der gesetzliche Zweck der Stiftung ist es, durch ihre Arbeit dazu beizutragen, dass das Wissen um die einzigartigen Verbrechen während der nationalsozialistischen Diktatur im Bewusstsein der Menschen bewahrt und weitergetragen wird. Es ist ebenfalls Aufgabe der Stiftung, die schweren Menschenrechtsverletzungen während der Zeiten der sowjetischen Besatzung und der SED-Diktatur darzustellen und hierüber Kenntnisse zu verbreiten.


Gemäß ihrem Leitbild tritt die Stiftung für Freiheit, Demokratie und Toleranz ein. Sie ist bestrebt, die Erinnerung an jene Menschen und Menschengruppen wachzuhalten, die in den Jahren 1933 bis 1945 und 1945 bis 1989 aus unterschiedlichen Gründen ausgegrenzt, gedemütigt, unmenschlich behandelt, gefangen gehalten oder ermordet wurden.

Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin

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Der historische Ort | Im Juni 1933 eröffneten die Nationalsozialisten im Renaissanceschloss Lichtenburg - inmitten der Kleinstadt Prettin – ein Konzentrationslager für männliche Gefangene, das fortan eine bedeutende Position im KZ-System einnahm. Nach dessen Auflösung im August 1937 diente das Schloss Lichtenburg bis Mai 1939 als erstes zentrales Frauen-KZ für das gesamte Reichsgebiet, von September 1941 bis April 1945 als Außenlager des KZ Sachsenhausen. Mehr als 10.000 Menschen waren in diesem Zeitraum im KZ Lichtenburg inhaftiert.


Die Gedenkstätte | Das Schlossensemble ist bis heute nahezu vollständig in seiner historischen Bausubstanz erhalten. Im ehemaligen Werkstattflügel befindet sich eine Dauerausstellung mit dem Titel „‚Es ist böse Zeit …‘ Die Konzentrationslager im Schloss Lichtenburg 1933 –1945“. Zur Gedenkstätte gehört darüber hinaus der ehemalige „Bunker“ als Ort physischen und psychischen Terrors im KZ Lichtenburg. Schwerpunkte der pädagogischen Arbeit sind der Übergang von der Demokratie zur Diktatur, das KZ inmitten der Stadt, die Vielfalt unter den Verfolgtengruppen, dargestellt anhand individueller Lebensgeschichten sowie Fragen nach Täter- und Mittäterschaft.

Gedenkstätte für Opfer der NS-„Euthanasie“ Bernburg

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Der historische Ort | In einem Teil des psychiatrischen Krankenhauses in Bernburg befand sich von 1940 bis 1943 eine Tötungsanstalt. Mehr als 9.000 Patientinnen und Patienten aus 40 Pflegeeinrichtungen und psychiatrischen Kliniken sowie etwa 5.000 Inhaftierte aus sechs Konzentrationslagern wurden im Rahmen der NS-„Euthanasie“ und der „Sonderbehandlung 14f13“ in einer Gaskammer ermordet.


Die Gedenkstätte | Seit 1989 befindet sich in dem Gebäude in dem die Morde stattfanden eine Gedenkstätte. Im Kellerbereich sind die baulichen Zeugnisse der Tötungsanstalt zu besichtigen, darunter die einstige Gaskammer. Die Dauerausstellung „,Die Vernichtung der Unbrauchbaren‘. NS-Gesundheits- und Rassenpolitik am Beispiel der ,Euthanasie‘-Anstalt Bernburg“ informiert zudem u.a. über die Hintergründe und die Durchführung der Mordaktion vor Ort, Opferbiografien sowie Strafverfolgung der Täterinnen und Täter nach 1945. Es werden Führungen und Projekttage zu verschiedenen thematischen Schwerpunkten für Schulklassen, Menschen mit Lernschwierigkeiten und Ausbildungskurse aus dem medizinisch-sozialen Bereich angeboten.

Gedenkstätte für die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge

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Der historische Ort | In den Thekenbergen bei Halberstadt ließen die Nationalsozialisten von April 1944 bis April 1945 unter unmenschlichen Bedingungen ein 13 km langes, unterirdisches Stollensystem von KZ-Häftlingen errichten. Der Stollen war zur Verlegung von Rüstungsproduktionen der deutschen Luftwaffe (Jägerfertigung für die Junkers-Flugzeug- und Motorenwerke) vorgesehen. Rund die Hälfte der größtenteils aus dem Ausland stammenden Menschen kamen durch Hunger, Krankheiten und Unfälle ums Leben, wurden ermordet oder starben während des Todesmarsches im April 1945.


Die Gedenkstätte | Seit 1949 erinnert eine Gedenkstätte an die Opfer des KZ Langenstein-Zwieberge. Sie umfasst nach mehreren Erweiterungen heute das ehemalige Lagergelände mit den darauf befindlichen Massengräbern, ein Verwaltungs- und Ausstellungsgebäude. Seit 2005 ist die Besichtigung von 120 Metern des Stollensystems möglich und seit 2007 der Blick in einen Querschlag, der den Rohausbau und damit die Arbeitsbedingungen der Häftlinge widerspiegelt. Eine Ausstellung informiert über die Folgen der KZ-Zwangsarbeit.

Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen

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Der historische Ort | Im April 1945 trieb das Wachpersonal der Konzentrationslager Mittelbau und Hannover-Stöcken Tausende Häftlinge auf Todesmärsche, einige bis nach Gardelegen. In der Nacht vom 13. auf den 14. April ermordeten SS-Leute, Angehörige der Wehrmacht, weiterer NS-Organisationen und der Zivilbevölkerung über 1.000 KZ-Häftlinge in eine Scheune des Gutes Isenschnibbe. Einen Tag später trafen US-Soldaten ein und verhinderten die Spurenbeseitigung. Der lokalen Bevölkerung befahlen sie, einen Ehrenfriedhof für die Ermordeten zu errichten und dauerhaft zu pflegen.


Die Gedenkstätte | Überlebende errichteten im April 1946 einen ersten Gedenkstein auf dem Ehrenfriedhof. Ab 1949 wurde das Gelände am historischen Tat- und Begräbnisort zu einer städtischen Gedenkstätte umgestaltet. Seit 2015 befindet sie sich in landeseigener Trägerschaft. Das Land Sachsen-Anhalt förderte den Bau eines  Dokumentationszentrums. Schwerpunkte der Bildungsarbeit sind die Geschichte und Nachwirkungen nationalsozialistischer Todesmarsch- und Endphaseverbrechen. Die Hansestadt Gardelegen pflegt weiterhin den Ehrenfriedhof.

 

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Todesmarschdenkmal Dolle | Auf Todesmärschen in der Umgebung von Dolle ermordeten Angehörige von SS und Wehrmacht, Mitglieder des Volkssturms und Zivilisten im April 1945 zahlreiche Häftlinge aus dem KZ Mittelbau. 1949 fanden an mehreren Stellen unweit des Dorfes Ausgrabungen statt. Dabei wurden die Leichen von 66 anonym verscharrten Ermordeten entdeckt. Sie wurden in ein Massengrab am Dorfrand umgebettet. 1951 wurde das Massengrab zu einem Denkmal umgestaltet. Im Fundament eines rund zehn Meter hohen Turms aus Bruch- und Sandstein ruhen die Gebeine der Ermordeten. Ihn umgeben Steinpfeiler, die Inschriften mit den Namen verschiedener Konzentrationslager tragen. Inzwischen ist es Teil der Gedenkstätte Feldscheune Isenschnibbe Gardelegen.

Gedenkstätte „Roter Ochse“ Halle (Saale)

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Der historische Ort | Die 1842 in Betrieb genommene Haftanstalt „Roter Ochse“ diente den NS-Justizbehörden als Zuchthaus und Exekutionsort, an dem mehr als 500 Menschen ermordet wurden. Der sowjetischen Besatzungsmacht, die das Gefängnis als Internierungsort und Sitz von Militärtribunalen nutzte, folgte das Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS), das hier bis 1989 die Untersuchungshaftanstalt ihrer Bezirksverwaltung in Halle betrieb.


Die Gedenkstätte | Die 1995 eröffnete Gedenkstätte befindet sich in einem als Gefangenenlazarett im 19. Jahrhundert errichteten Gebäude, das 1942 mit einer Hinrichtungsstätte ausgerüstet wurde. In den 1950er Jahren erfolgte die Umgestaltung zu einem Wirtschafts- und Vernehmungsgebäude des MfS. Spuren der Nutzung aus der NS-Zeit konnten im Rahmen einer grundlegenden Neugestaltung 2006 wieder sichtbar gemacht werden. Jetzt dokumentieren zwei Dauerausstellungen die Nutzungsgeschichte der Haftanstalt für die Jahre 1933 bis 1945 und 1945 bis 1989. Die pädagogischen Angebote veranschaulichen, wie die jeweiligen Machthaber die Justiz zur Durchsetzung ihrer politischen Macht nutzten und welche Folgen dies für die Betroffenen hatte.

Gedenkstätte Moritzplatz Magdeburg

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Der historische Ort | Das 1876 errichtete Gefängnis am Moritzplatz diente der nationalsozialistischen Justiz ab 1940 als Strafgefängnis für Männer. Zwischen1945 und 1956 nutzten es die ostdeutschen Justizorgane und die Volkspolizei als „Untersuchungshaftanstalt Magdeburg-Neustadt“, bis das Haus 1958 vom Ministerium für Staatssicherheit der DDR (MfS) übernommen wurde. Bis 1989 inhaftierte das MfS hier aus politischen Gründen über 4.000 Menschen, um sie auf der Grundlage erpresster Geständnisse als angebliche Staatsfeinde aburteilen lassen zu können.


Die Gedenkstätte | Weite Teile des Gebäudekomplexes, darunter das Hafthaus, sind mit ihrer Ausstattung im Zustand von 1989 erhalten und werden in die Bildungsarbeit einbezogen. Die Einrichtung verfügt über eine Dauerausstellung zur Nutzungsgeschichte des Hauses in den Jahren 1945 bis 1989. Die Gedenkstätte bietet für Schüler- und Erwachsenengruppen Führungen sowie Projekttage und Seminare an, u. a. zum Volksaufstand vom 17. Juni 1953, zur Untersuchungshaft der Staatssicherheit, zur politischen Strafjustiz und zur Friedlichen Revolution in der DDR.

Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn

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Der historische Ort | Am 1. Juli 1945 errichteten die vier Siegermächte an der Autobahn Berlin–Hannover den Alliierten Kontrollpunkt Helmstedt–Marienborn. Nach der doppelten Staatsgründung 1949 entwickelte sich die DDR-Grenzübergangsstelle (GÜSt) Marienborn zur größten und bedeutendsten Grenzübergangsstelle an der innerdeutschen Grenze. Allein zwischen 1985 und 1989 wurden hier fast 35 Millionen Reisende von ca. 1.000 Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern des Staatssicherheitsdienstes, der Zollverwaltung sowie den Grenztruppen kontrolliert.


Die Gedenkstätte | Etwa ein Viertel der 1972 bis 1974 neugebauten GÜSt Marienborn ist erhalten. Im ehemaligen Stabsgebäude ist eine Dauerausstellung zur Geschichte des historischen Ortes im Kontext des Ost-West-Konflikts zu sehen. Es können Führungen und Projekttage angemeldet werden. Die modular aufgebauten Projekttage für Jugendliche und Erwachsene dauern zwischen anderthalb und fünf Stunden. Sie beinhalten beispielsweise die Erkundung des historischen Ortes und können Gespräche mit Zeitzeuginnen und Zeitzeugen umfassen.

 

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Grenzdenkmal Hötensleben | Der Grenzabschnitt Hötensleben steht beispielhaft für den seit 1952 erfolgten Ausbau der innerdeutschen Grenze mit Sperr- und Sicherungsanlagen auf einer Länge von fast 1.400 km. Das Flächendenkmal dokumentiert den Zustand des Ausbaus der DDR-Grenzsperranlagen vor Ortschaften im Jahr 1989. Auf dem Freigelände sind u. a. die unmittelbar dem

Ort vorgelagerte drei Meter hohe Sichtblendmauer, der 2,40 m hohe Grenzsicherungs- und Signalzaun, das Sicht- und Schussfeld mit Lichttrasse sowie die Führungsstelle zu sehen. Das Grenzdenkmal Hötensleben steht seit 1990 unter Denkmalschutz und gilt als das am umfassendsten erhaltene Zeugnis der innerdeutschen Grenzbefestigung. Es ist Teil der Gedenkstätte Deutsche Teilung Marienborn.

 Fahrten zu Gedenkstätten

Die Landeszentrale für politische Bildung Sachsen-Anhalt fördert und unterstützt Gedenkstättenfahrten von Schulen zu Gedenkstätten in Sachsen-Anhalt als auch bundes- und europaweit. Dazu gibt es verschiedene Möglichkeiten der Förderung:

 

  • Vollfinanzierung von Fahrten in die Gedenkstätten der Stiftung Gedenkstätten und in das Berend-Lehmann-Museum Halberstadt und das Museum Synagoge Gröbzig
  • Gedenkstättenfahrten außerhalb Sachsen-Anhalts über die Richtlinie über die Gewährung von Zuwendungen zur Durchführung von Maßnahmen zur politischen Bildung (u. a. Gedenkstätten in Buchenwald, Sachsenhausen, Auschwitz, in Frankreich etc.)
  • Studienfahrten zur Gedenkstätten in Polen, der Tschechischen Republik, Lettland, der Ukraine und Belarus mit Bundesförderung

Weitere Informationen, Antragsformulare und Kontakte zu den Ansprechpersonen finden sich  auf der Website der Landeszentrale für politische Bildung.

 

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