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Informationsportal
Originalbild von Created with DALL-E /Lizenz: CC0 |
Interessierte, Schulen, Pädagog:innen und Schulverwaltungen finden in den Praxisbeispielen vielfältige Anregungen, um selbst gegen Diskriminierung aktiv zu werden. Im Online-Portal können anhand von Suchbegriffen und mittels der Filter-Funktion nach unterschiedlichen Projekt- und Maßnahmen-Typen gesucht werden – beispielsweise, wenn konkrete Ideen für eine bestimmte Schulform benötigt werden oder Ansätze interessieren, die ein Diskriminierungsmerkmal ins Zentrum rücken.
"MindMatters" von Leuphana Universität Lüneburg /Lizenz: CC BY 4.0 |
MindMatters ist ein bundesweites, wissenschaftlich begleitetes und in der Praxis erprobtes Programm zur Förderung der psychischen Gesundheit in der Schule.
Es basiert auf dem Konzept der "Guten gesunden Schule". Mit den im Fachunterricht einsetzbaren Unterrichts- sowie den Schulentwicklungsmodulen hilft MindMatters Schulen dabei, das Wohlbefinden und die psychische Gesundheit von Schülerinnen und Schülern sowie von Lehrkräften zu fördern. MindMatters leistet damit einen Beitrag zur Verbesserung der Schulqualität und der Lehr- und Lernergebnisse.
Das "MindMatters-Haus" der guten gesunden Schule ist eine Ressource für die Förderung der psychischen Gesundheit an Schulen.
MindMatters richtet sich an Schülerinnen und Schüler der 1. bis 12. Jahrgangsstufe aller Schulformen, auch an berufsbildende Schulen.
Bei Interesse am Programm Mind Matters wenden Sie sich an die Schulpsychologinnen und Schulpsychologen, die Schulentwicklungsberaterinnen und Schulentwicklungsberater im LISA oder senden Sie eine E-Mail an praevention-in-schule@sachsen-anhalt.de. Weitere Informationen erhalten Sie in dieser PDF sowie auf der Website von MindMatters.
Von Mobbing (im schulischen Kontext in der Fachsprache auch als Bullying bezeichnet) ist dann die Rede, wenn eine Person wiederholt und über einen längeren Zeitraum Angriffen auf ihre persönliche Würde und/oder körperlichen Angriffen von einer oder mehreren Personen ausgesetzt ist. Wesentliche Merkmale sind dabei die Ungleichheit der Machtverteilung und die dauernde Wiederholung der Handlungen. Die Betroffenen von Mobbing geraten so ins soziale Abseits und trauen sich immer weniger, Hilfe zu holen. Den Tatpersonen geht es in solchen Fällen vor allem um Selbstbestätigung, genauer um das Erleben von Macht und um Geltung in der Hierarchie ihrer Gruppe.
Wiederholte Angriffe auf Einzelpersonen bleiben insbesondere in kontrollschwachen Räumen (Pausensituation, Freizeit) häufig unbemerkt und damit unsichtbar. Dieses Phänomen wird bei der Nutzung sozialer Medien (Facebook, Messenger-Dienste etc.) noch verstärkt (Cyber-Mobbing), da sich diese virtuellen Räumen nahezu gänzlich der physischen Kontrolle durch Erwachsene entziehen und durch die fehlende physische Konfrontation die psychischen Hemmschwellen deutlich niedriger liegen können.
Mobbingtäter*innen handeln selten allein. Andere Schüler*innen assistieren dabei, klatschen sprichwörtlich Beifall oder beobachten ohne zu helfen - oftmals froh darüber, nicht selbst zum Opfer von Mobbing zu werden. So verfestigt sich die Situation über die Zeit immer mehr und lässt sich oft nur noch über Unterstützung "von außen" auflösen. Im Folgenden werden mögliche Unterstützungsangebote und Materialen für den Schulgebrauch dargestellt.
Von Diskriminierung spricht man, wenn eine Person in einer vergleichbaren Situation ohne sachlich gerechtfertigten Grund aufgrund eines bestimmten Merkmals (ethnische Herkunft, Geschlecht, Religion oder Weltanschauung, Behinderung, Alter, sexuelle Identität) eine weniger günstige Behandlung als eine andere Person erfährt. Im schlimmsten Fall kann dies auch als Gewalt, z.B. in Form von Mobbing, sichtbar werden.
Auf Grundlage des Allgemeinen Gleichbehandlungsgesetzes (AGG) sollen solche Benachteiligungen verhindert oder beseitigt werden. Die Prävention und Auflösung von Diskriminierung im Schulalltag ist eine wichtige Aufgabe von
Schulleitungen und Lehrkräften. Die Schüler*innen lernen so einen angemessenen Umgang miteinander und schulische Krisen werden verhindert.
"Gemeinsam klasse sein" von Techniker Krankenkasse /Lizenz: CC BY 4.0 |
Mobbingprävention soll zukünftig an Sachsen-Anhalts Schulen noch stärker in den Focus rücken. Eine Grundlage dafür bildet "Gemeinsam Klasse sein". Seit 2019 stehen auf einer digitalen Plattform kostenfrei Materialien zu den Schwerpunkten Mobbingprävention, Cybermobbing, Recht im Netz und Intervention bei Mobbingfällen zur Verfügung und lösen den "Anti-Mobbing-Koffer" ab. Das Onlineangebot ist für den Einsatz an weiterführenden Schulen konzipiert und richtet sich an die Jahrgangsstufen fünf bis sieben. Die komplett überarbeiteten und um zahlreiche Module ergänzten Unterrichts- und Informationsmaterialien sind über einen schuleigenen Zugang jederzeit online abrufbar und stehen zum Teil auch in "leichter Sprache" zur Verfügung.
Um die Schulungsunterlagen optimal nutzen zu können, ist eine vorherige Weiterbildung zum Portal und den o. g. Inhalten verbindlich. Diese wird in Sachsen-Anhalt von den Beratungslehrkräften und Schulpsycholog:innen an der jeweiligen Schule durchgeführt. Interessierte Schulen können sich unter www.gemeinsam-klasse-sein.de über das Projekt informieren und sich unter praevention-in-schule@sachsen-anhalt.de für eine Teilnahme anmelden oder sich an die Beratungslehrkräfte der Schulpsychologie bzw. ihre zuständige Schulpsychologische Referentin/Ihren schulpsychologischen Referenten wenden. Nach der Schulung erhält die teilnehmende Schule ein Schul-Log-in, mit dem sie die Materialien jederzeit und dauerhaft abrufen kann.
De beigefügte Elternflyer bietet sich zur Information der Sorgeberechtigten im Vorfeld des Projektes an: Eltern_Flyer_Gemeinsam_Klasse_sein.pdf.
Zum Inhalt: Mehr anzeigen »
"Eigenständig werden Informationsflyer" von IFT Nord gGmbH /Lizenz: Keine Lizenz |
"Eigenständig werden" ist ein Unterrichtsprogramm für die Klassenstufen 1-6. Das Programm beruht auf dem von der WHO empfohlenen Ansatz der Förderung von Lebenskompetenzen von Kindern und Jugendlichen und ist von der BzgA sowie der Deutschen Krebshilfe gefördert.
Lebenskompetenzprogramme haben sich als besonders erfolgreicher Ansatz für die Gesundheitsförderung und Präventionsarbeit an Schulen erwiesen.
Nach einer Schulung erhalten Sie kostenlos die kompletten Unterlagen (Materialien incl. kompletter Unterrichtsvorbereitung für die Klassenstufen 1-4 bzw. 5-6 in je einem Ordner) sowie den Zugang zum Onlineportal.
Die Schulung findet als Onlineformat oder in Präsenz statt.
Weitere Informationen für Sie und auch zur Information interessierter Eltern finden Sie außerdem auf dem Flyer:
Eigenstaendig_werden_Informationsflyer.pdf
Interessierte Lehrkräfte wenden sich an ihre zuständige Schulpsychologische Referentin/ihren zuständigen schulpsychologischen Referenten oder an die Beratungslehrkräfte der Schulpsychologie bzw. senden eine E-Mail an: praevention-in-schule@sachsen-anhalt.de .
Regelmäßige Fortbildungsangebote zu "Eigenständig werden" finden Sie außerdem im elTIS-Katalog.
"Ich fühlte mich allein" ist ein Film zur Mobbingprävention im Grund- und Förderschulbereich, der wichtige Impulse für ein gutes Miteinander von Schülerinnen und Schülern gibt. Er greift auf kindgerechte Art die Erfahrungen von Kindern auf und thematisiert auf Basis des Märchens "Das hässliche junge Entlein" die Ausgrenzungserfahrungen von Grundschülerinnen und Grundschülern.
Die Charaktere wurden von Kindern der zweiten Klasse einer Magdeburger Grundschule gespielt. Die Identifikation mit den handelnden Rollen wird den Kindern so erleichtert, was einen Zugang zu ihren eigenen Mobbingerfahrungen schafft und sie für das Unterrichtsgespräch öffnet.
Der Film eignet sich dadurch besonders für den Einsatz im Unterricht und kann auch als Vorbild für eigene Inszenierungen dienen. Der DVD liegt ein pädagogischer Leitfaden bei, der Einsatzmöglichkeiten genauer beschreibt.
Auch ein Workshop mit der Theaterpädagogin Kerstin Reichelt kann in Verbindung mit dem Film durchgeführt werden. Anfragen hierzu bitte über netzwerk@sachsen-anhalt.de mit Angabe der Schule, des Jahrgangs und der Teilnehmerzahl.
Alle Grund- und Förderschulen Sachsen-Anhalts haben zum Schuljahresstart 2021/22 die DVD erhalten. Bei Bedarf kann die DVD nachbestellt werden bei der Landeszentrale für politische Bildung:
Informationsangebote:
Beratungsangebote und Projekte zum Thema Diskriminierung:
Materialien:
Auf den Seiten des Bildungsservers finden sich im Themenschwerpunkt "Sexuelle Vielfalt" Hinweise zu verschiedenen einschlägigen Materialien und Themensammlungen, die auch für die Prävention von und den Umgang mit Diskriminierungen aufgrund des Geschlechts oder der sexuellen Identität.
Wenn sich jemand in einer Schule gehänselt oder über einen längeren Zeitraum von anderen "gemobbt", diskriminiert oder bedroht fühlt, sollte in der Regel in zunächst die Klassenleitung, die Schulleitung und/oder eine andere erwachsene Vertrauensperson in der Schule angesprochen werden. Es gehört zum Selbstverständnis aller Pädagog*innen, Schüler*innen, die sich nicht wohl fühlen bzw. denen es nicht gut geht, individuelle Unterstützung zukommen zu lassen.
In Fällen, in denen dieser Weg aus ganz unterschiedlichen Gründen nicht funktioniert, steht betroffenen Schüler*innen, Eltern, aber auch Lehrkräften ein schulisches Ressourcensystem zur Verfügung, mit dem individuell Kontakt aufgenommen werden kann:
In Halle bietet darüber hinaus die Beratungsstelle "MobbingHelp" der Caritas Gruppen- und Einzelberatung sowie präventive Angebote für Schüler*innen, Eltern, Ratsuchende und Lehrkräfte an. Zudem kann über die Medienpädagogische Beratung im LISA das Projekt "Facebook & Co. - von Spaß bis Mobbing" gebucht werden.