Die schulpraktische Umsetzung des kompetenzorientierten Lehrplanes erfordert eine veränderte schulische Aufgabenkultur. Die niveaubestimmenden Aufgaben zeigen dafür beispielhaft, was die Schülerinnen und Schüler hinsichtlich der Kompetenzanforderungen des Lehrplanes leisten sollen. Durch die einzelnen Schulen sind auf dieser Grundlage Texte mit ähnlichem Anforderungsniveau auszuwählen und vergleichbare Aufgaben zu entwickeln. Mehr anzeigen »
Die Aufgaben werden in Form einer Lerneinheit für den vorrangig zu bearbeitenden Schwerpunkt immer einem Bereich des Lehrplanes zur Entwicklung inhaltsbezogener Kompetenzen zugeordnet:
- Sprechen und Zuhören,
- Lesen – mit Texten und anderen Medien umgehen,
- Schreiben – Texte verfassen,
- Sprache und Sprachgebrauch untersuchen sowie richtig schreiben.
Da der Deutschunterricht einer integrativen Konzeption folgt, enthalten die Teilaufgaben immer auch Anforderungen aus anderen Bereichen.
Die Aufgaben zur Entwicklung der Lesekompetenz bilden den Schwerpunkt der Aufgabensammlung, da das Verstehen von Texten für ein erfolgreiches Lernen im Fach Deutsch und in allen anderen Fächern eine entscheidende Voraussetzung darstellt.
Die einzelnen Beispiele berücksichtigen grundsätzlich die prozessbezogenen Kompetenzen des Lehrplanes:
- Kommunizieren,
- Reflektieren,
- Vorstellungen bilden.
Die niveaubestimmenden Aufgaben sind keine kleinschrittigen Übungsaufgaben. Sie beschreiben Erwartungen an die Kompetenzentwicklung nach längeren Unterrichtsabschnitten, d. h. mit dem Ziel des kumulativen Lernens verdeutlichen sie den erwarteten Stand der Lernentwicklung zum Ende der Schuljahrgänge 2 und 4. Sie sollen somit ohne ein spezielles Aufgabentraining lösbar sein.
Die Aufgaben berücksichtigen im Einzelnen unterschiedliche Anforderungen. Zu deren Beschreibung werden drei Anforderungsbereiche festgelegt.
Anforderungsbereich I (AFB I): Reproduktion
Die Schülerinnen und Schüler geben bekannte Informationen und Sachverhalte wieder und wenden zur Aufgabenlösung grundlegende Verfahren und Routinen an.
Anforderungsbereich II (AFB II): Reorganisation und Transfer
Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten vertraute Sachverhalte, indem sie Wissen und bekannte Methoden anwenden und miteinander verknüpfen.
Anforderungsbereich III (AFB III): Eigenständiges Problemlösen
Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Problemstellungen, die eigenständiges Reflektieren und Beurteilen sowie das Finden von Lösungsansätzen erfordern.
Die einzelnen Aufgaben enthalten aus fachdidaktischen Überlegungen heraus in der Regel jeweils eine Zuordnung zu einem Anforderungsbereich.
Der Schwierigkeitsgrad der konkreten Aufgabe zu einem Bereich wird von der Komplexität der Aufgabenstellung, dem Umfang und Aufbau des Textes, dem Vor- und Kontextwissen der Schülerinnen und Schüler sowie von der Anforderung an die sprachliche Darstellung bestimmt.
Für das Text- und Aufgabenverständnis werden im Einzelfall methodische Hinweise und Anregungen zu den Lernanforderungen gegeben.