Im Ethikunterricht reflektieren Schülerinnen und Schüler Entwürfe gelingenden Lebens und setzen sich mit Fragen des guten Handelns auseinander. Sie fragen also nach dem Guten und nach der Gestaltung eines guten Lebens – für sich selbst, für die Gemeinschaften, in denen sie leben, und für die gesamte Menschheit. In der Auseinandersetzung mit Orientierungen für ein gutes Leben lernen Schülerinnen und Schüler, Mehr anzeigen »
ihr Leben in Verantwortung für sich und andere, für ihr Gemeinwesen sowie für die natürlichen Grundlagen des Lebens zu führen. Durch den Erwerb grundlegender fachspezifischer Kompetenzen können die Schülerinnen und Schüler zunehmend selbstständig aktuelle ethische Probleme bearbeiten und Antworten finden.
Teilhabe am gesellschaftlichen Leben
In Orientierung auf das menschliche Wohl trägt der Ethikunterricht dazu bei, dass junge Menschen zu mündigen Bürgerinnen und Bürgern in einem freiheitlich-demokratischen Rechtsstaat werden. Die im Ethikunterricht erworbenen Kompetenzen befähigen die Schülerinnen und Schüler, die Ziele des eigenen Handelns zu artikulieren und auf ihre Qualität hin zu befragen. So können sie sich in kritischer Loyalität und Verantwortung in ein Gemeinwesen einbringen.
Alltagsbewältigung und globales Lernen
Der Ethikunterricht leitet Schülerinnen und Schüler an, die Frage nach dem Gelingen des eigenen Lebens möglichst frei von Fremdbestimmung zu stellen. Sie sind in der Lage, die oft einfachen Angebote zur Alltagsbewältigung und schnelle Antworten auf drängende Probleme moderner Gesellschaften zu hinterfragen. Als einem werteorientierenden Fach kommt dem Ethikunterricht angesichts vielfältiger Infragestellungen traditioneller Normen und Wertvorstellungen in einer globalisierten Welt die Aufgabe zu, die ethische Urteilsfähigkeit zu stärken. Dazu gehört die inhaltliche Auseinandersetzung mit Begriffen wie Glück, Freiheit, Verantwortung, Gerechtigkeit und
Glaube, die in unserem Nachdenken über das Gute im menschlichen Leben eine zentrale Rolle spielen und deren konkrete Bedeutung für das eigene Leben und das Zusammenleben mit anderen immer wieder neu zu bestimmen ist. Indem Schülerinnen und Schüler ethisches Argumentieren lernen, erwerben sie Kompetenzen, die sie zu selbstbewussten Subjekten machen. Zudem bilden sie eine reflektierte Vorstellung von Menschlichkeit heraus, die für ein Zusammenleben in unserer Kultur und über deren Grenzen hinaus nötig ist.
Bildung in der digitalen Welt
Die digitale Durchdringung nahezu aller Lebensbereiche macht es notwendig, die Schülerinnen und Schüler zum Analysieren medialer Angebote und Strukturen und zum Beurteilen und Reflektieren der Chancen sowie möglicher Probleme und Gefahren zu befähigen. Der verantwortungsbewusste Umgang mit digitalen Medien und Netzwerken soll den Schülerinnen und Schüler bei der Gestaltung eines selbstbestimmten Lebens in einer Informationsgesellschaft behilflich sein und ihnen ermöglichen, interaktive, kommunikative und kollaborative Möglichkeiten auszuschöpfen ohne den eigenen Rahmen der Privatheit zu gefährden.
Berufsvorbereitung und Ausbildungsreife
Der Ethikunterricht befähigt zur Wahrnehmung und Reflexion von Werten und Normen, die in Ausbildung und Beruf vermittelt werden. Zudem fördert der Unterricht Kommunikations- und Teamfähigkeit, indem er zur Klärung eigener Wertvorstellungen und Sinnentwürfe anhält und mit dem ethischen Argumentieren soziale Kompetenzen bildet.