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Inhaltlich verantwortlich: Birgit Kersten
Eingestellt am: 21.02.2011
Stand vom: 29.03.2022

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Der Beitrag ist Teil des fächerübergreifenden LISA-Medienpaketes "Der Harz". Der Harz wird hier aus unterschiedlichen Perspektiven betrachtet. Es liegt eine Materialsammlung vor, die den Bogen von den geologischen und geographischen Grundlagen über die botanischen Besonderheiten und die Spezifik der Fauna bis hin zur herausragenden Rolle, die der Harz in Sprache, Dichtung und Malerei einnimmt, spannt.

Inhalt


1 Vorwort
Inhaltlich verantwortlich: Birgit Kersten, Christine Porr
Eingestellt am: 21.02.2011
Stand vom: 29.03.2022

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Definition Romantik ist eine Strömung im europäischen Geistesleben hauptsächlich zwischen 1790 und 1830. Sie verlief parallel zum Klassizismus und reflektiert eine allgemeine Unzufriedenheit mit dem Zustand der Gesellschaft und Kultur. Sie entsprang der Zeit der Aufklärung und entdeckte die Seele des Individuums, z. B., dass das Handeln von Völkern auf historischen Traditionen und Empfindungen beruht. Bestehenden sozialen und politischen Konflikten werden utopische Harmonievorstellungen entgegengesetzt. Sie basieren meist auf christlicher Weltsicht und vorkapitalistischen Gesellschaftsstrukturen.

Die Romantik entfaltete sich zunächst in England, in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Merkmale sind die Entdeckung des organischen Wachstums in der Natur und Gesellschaft, hier vor allem die Besinnung auf Denkmäler der nationalen Geschichte - wie Urkunden und Bauwerke - hauptsächlich des Mittelalters. Beispiele dafür sind die Darstellungen von Burg- und Kirchenruinen.

Die Romantik stellt keinen kunstgeschichtlichen Epochenbegriff dar, wie Romanik, Gotik oder Barock, da sie nur eine Komponente des künstlerischen Gesamtbildes der Zeit ausmacht. Ihr Anliegen ist die Darstellung unterschiedlicher weltanschaulicher Standpunkte und Erlebnishaltungen in verschiedenen Individual- und Gruppenstilen. Sie belebte historische Stile, ohne eigene hervorgebracht zu haben. Die Romantik ist eher als Kunstrichtung zu verstehen, die die schöpferische Individualität des wirtschaftlich selbstständigen Künstlers in einer Vielfalt unterschiedlicher Stile und Darstellungsmethoden zum Ausdruck kommen lässt. Vor allem Landschaftsmaler profitierten von der neuen Stilrichtung und Möglichkeit, Bildthemen frei zu wählen. Landschaftsmaler waren vorher nicht als vollwertige Maler angesehen worden.

In der Malerei werden Mensch und Natur oft in symbolhafte Beziehung zueinander gesetzt, die Landschaft spiegelt ein bis ins religiös-mystische gesteigerte Naturgefühl wider.

Den Künstlern war es erlaubt, als Individuen aufzutreten und die Innerlichkeit des Individuums auszudrücken. Aus den Bildern lassen sich soziale Umstände ablesen: häusliche Einrichtungen, Familienleben, Erotik, das Interesse an Geschichte, die Schwärmerei für Landschaften. Allerdings werden nur einzelne Züge der Gesellschaft gezeigt, aber nicht die Gesamtstruktur.

 


2 Bildauswahl, 2.1 nach dem Bekanntheitsgrad des Künstlers
Inhaltlich verantwortlich: Birgit Kersten, Christine Porr
Eingestellt am: 21.02.2011
Stand vom: 29.03.2022

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Zur Zeit der Romantik unternahmen viele Künstler Reisen in den Harz und ließen sich von der Landschaft (Bodetal), ihren Naturgebilden (Teufelsmauer), Bauwerken (Falkenstein, Regenstein, Kloster Walkenried) oder auch Örtlichkeiten (Wernigerode, Ballenstedt, Goslar) inspirieren. Der berühmteste von ihnen ist ohne Zweifel Caspar David Friedrich. Weitere Maler der Romantik, die den Harz dargestellt haben, waren Ernst Helbig, Georg Heinrich Crola und Pascha Weitsch.

 

Pascha Weitsch * 1723 Hessen, † 1803 Salzdahlum

Weitsch schulte sich während seines Militärdienstes autodidaktisch auf künstlerischem Gebiet, u. a. durch das Kopieren von Gemälden. Ab 1756 war er Porzellanmaler in der Manufaktur Fürstenberg. Seit den 1760er Jahren schuf er auch Ölgemälde, die überwiegend Landschaftsdarstellungen des Braunschweiger Umlandes und des Harzes zeigen. Im Jahre 1784 wurde er zum Mitglied der Kunstakademie Düsseldorf ernannt. Die Ernennung zum Mitglied der Preußischen Akademie der Künste in Berlin erfolgte 1795. Seine frühe Darstellung des Bodetals im Jahre 1769 kann bereits zur Frühromantik gezählt werden. Weitsch stellt den Vordergrund unvermittelt dem Hintergrund entgegen und verzichtet damit auf die übliche barocke Scheidung der Gründe. Mit Licht- und Luftperspektive gibt er die Gegend überraschend naturwahr wieder. Der Maler verfügte über ein feines Naturempfinden und über eine erstaunliche Eroberung der Wirklichkeit. Er sah den Harz als „vaterländische Landschaft" an.

Werke[2]: Die Regensteinkasematten, Ruine der Osteroder Warte, Landschaft mit Kühen

 

Georg Heinrich Crola * 1804 Dresden, † Ilsenburg 1879

Crola lässt sich im September 1828 in Ilsenburg nieder. Er war als Landschaftsmaler in Dresden, München und Ilsenburg tätig. In seinen Harzbildern betont er ab 1840 das Atmosphärische sowie die Licht- und Luftwirkungen entschiedener. Seine malerischen Fähigkeiten liegen in der Darstellung der Ferne, des bewölkten Himmels und von Regenschauern.

Werk[3]: Landschaft im Harz, 1829, Grafik, Städtisches Museum Halberstadt

 

Carl Georg Adolph Hasenpflug * 1802 Berlin, † 1858 Halberstadt

Als Architekturmaler war Hasenpflug in Berlin, ab 1828 in Halberstadt, tätig. Hauptsächlich beschäftigte er sich mit Architekturmalerei weniger mit der Landschaftsmalerei. Bekannt wurde er für seine Ansichten aus Türbogen auf Ruinen oder alte Gemäuer.

Werk[4]: Bodetal, Gemälde, Städtisches Museum Halberstadt

 

Ernst Helbig * 1802 Stolberg, † 1866 Mansfeld

Ab 1825 war Helbig Schüler der Dresdener Akademie. 1830 ließ er sich in Wernigerode nieder. Als Landschaftsmaler malte er fast ausschließlich Harzbilder. Seine Bilder zeugen von einem andächtigen Versinken in der Natur und einer Beseelung der Landschaft. Er stellt über die Natur gespannte Himmel aus feinen Lasuren dar. Helbig starb verarmt und vergessen im Mansfelder Siechenhaus.

Werk[5]: Brockenhaus mit Turm, um 1835, Grafik, Städtisches Museum Halberstadt

 

Adrian Ludwig Richter * 1803 Dresden, † 1884 Dresden

Für die Reihe "Das malerische und romantische Deutschland" des Leipziger Verlegers Georg Wigand schuf Richter die Tafeln für die Bände über den Harz, den er im Spätsommer 1836, beginnend in Ballenstedt, durchwanderte.

Er war Maler und Zeichner und erhielt den ersten Unterricht von seinem Vater Karl August Richter. Nachdem er 1820 den Fürsten Narischkin auf einer Reise durch Frankreich als Zeichner begleitet hatte, verweilte er von 1823 - 1826 in Italien. Als sein Ideal gilt die meist stilisierte Landschaft. 1836 wurde er an die Akademie nach Dresden berufen und hier 1841 zum Professor ernannt.

Werke[6]: Stahlstiche in Blumenhagen, Wilhelm:  Wanderung durch den Harz. Mit 30 Stahlstichen nach Ludwig Richter, In: Das malerische und romantische Deutschland, Leipzig, 1838 (gez. v. Ludwig Richter, gest. v. Hinchliff)

 

Wilhelm Ripe * 1818 Hahnenklee, † 1885 Goslar

Ripe war als freischaffender Künstler in Osterode tätig. Ab 1860 war er Zeichenlehrer in Goslar. Sein Werk besteht zumeist aus Stichen.

Werk[7]: Harzburg, Burgberg, um 1850, Grafik, Städtisches Museum Halberstadt

 

Wilhelm Steuerwaldt * 1815 Quedlinburg, † 1871 Quedlinburg

Als Landschafts- und Architekturmaler, Radierer sowie Lithograf war Steuerwaldt seit 1837 in Quedlinburg tätig. Zunächst ging er bei Carl Hasenpflug in Halberstadt in die Lehre, was sehr deutlich an seinen Bildmotiven wird - Blick aus romanischem oder gotischem Fenster bzw. Türbogen auf Burg oder Ruine. Später finden sich Landschaften in seinem Repertoire, die auf seine Lehrzeit an der Düsseldorfer Malerschule zurückgehen. Sein Lehrer dort war Johann Wilhelm Schirmer. Aber auch die Architekturmalerei, hier vor allem Ansichten von Quedlinburg, findet in seinem Werk Platz.

Werke[8]: Wilhelm Steuerwaldt, Städtische Museen Quedlinburg, Inv.-Nr. V46K1, V56K1, V265K1, V449 K1, V1643 K2, V1648 K2, V6208 K1

 


[1]     vgl. dazu Bernd Schobeß „Die Darstellung des Harzes zur Zeit der Romantik in Malerei".

[2]     Bilder liegen auf Datenträger bei.

[3]     Bilder liegen auf Datenträger bei.

[4]     Bilder liegen auf Datenträger bei.

[5]     Bilder liegen auf Datenträger bei.

[6]     Bilder liegen auf Datenträger bei.

[7]     Bilder liegen auf Datenträger bei.

[8]     Bilder liegen auf Datenträger bei.

 


2.2 nach der Popularität der dargestellten Gegend zur damaligen Zeit
Inhaltlich verantwortlich: Birgit Kersten
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Die Bestände der Historischen Bibliothek lassen darauf schließen, dass am Anfang des 19. Jahrhunderts ein Reiseboom in den Harz einsetzte. Die Gründe mögen vielfältig sein - Entdeckung der eigenen nationalen Geschichte, Besinnung auf die Natur oder einfach nur die Lust am Wandern.[1] Es entstanden nicht nur private Reisetagebücher, die veröffentlicht wurden, sondern ebenso (kommerzielle) „Reiseführer", aber auch Publikationen, die sich mit der Erforschung der Landschaftsform Harz befassen. Bei der Betrachtung dieser Reisebeschreibungen wurde sehr schnell deutlich, wo die Reise-Schwerpunkte der damaligen Zeit lagen. Landschaftlich reizvoll waren vor allem das Bodetal, die Rosstrappe, die Teufelsmauer, die Gegenden um Alexisbad und Mägdesprung, an Städten und Orten Goslar, Wernigerode, Ballenstedt und Gernrode sowie an Burgen und deren Überbleibseln die Burg Falkenstein, die Burgruine Regenstein und ferner die beiden Burgen Stecklenberg und Lauenburg.

Diese populären Orte bilden auch in der Malerei immer wieder den Mittelpunkt der Themenwahl.

 


[1]     vgl. Beitrag U. Lagatz: „Anfänge des Fremdenverkehrs Harz".(Medienpaket Harz, Geschichte)

 


2.3 nach typischen Merkmalen der Romantik
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  1. malerische Darstellungsweise
  2. besondere Naturstimmung (Abendstimmungen, Nachtszenen etc.)
  3. Burgruinen, die entweder aus der Ferne betrachtet gezeichnet werden oder von dort in die Natur blickend - dann meist durch ein Fenster oder einen Türbogen schauend
  4. Rückenfiguren, Friedhöfe, gotische Kirchen, Berge, Felsen, Schluchten, Höhlen, Tannen, Eichen
  5. idealisierte Natur gepaart mit poetischer Empfindsamkeit
  6. ermischung von realen Begebenheiten, die so aber nicht am selben Ort erscheinen, dennoch der „Naturwirklichkeit" verpflichtet
  7. zwischen Naturtreue und topografischer Genauigkeit im Detail sowie Montage des vorhandenen Materials.

 


2.4 nach anderen Kriterien
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Sig.: H 868

Hier veranlasste mich weder Künstler noch Motiv zur Aufnahme in die Liste, sondern die Technik. Farblithografien in Büchern waren zu der Zeit eher die Ausnahme.

Sig.: H 917

Die Darstellung zeigt den Brocken um 1790. Bereits 1806 steht auf dem Brocken ein neues Brockenhaus mit Turm (Sig.: H836). Hier spielten bauliche Veränderungen und damit das Bild des Brockens eine Rolle bei der Auswahl.