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Niveaubestimmende Aufgaben im fächerübergreifenden Kurs Angewandte Naturwissenschaften
Inhaltlich verantwortlich: Redaktion bildung-lsa.de, Kelch, Dirk; Koeck, UtaM; Dr. Pommeranz, Hans-Peter (Leitung der Fachgruppe); Dr. Pötter, Matthias; Schmidt, Ines
Eingestellt am: 21.07.2014
Stand vom: 25.08.2022

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Kelch, Dirk; Koeck, UtaM; Dr. Pommeranz, Hans-Peter (Leitung der Fachgruppe); Dr. Pötter, Matthias; Schmidt, Ines auf dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt (http://www.bildung-lsa.de/index.php?KAT_ID=14309#art29213)
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Beitrag eingestellt von: Redaktion bildung-lsa.de
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Die niveaubestimmenden Aufgaben haben drei wesentliche Funktionen:

(1) Forderungen des Lehrplans veranschaulichen

(2) Anregungen für die Unterrichtsgestaltung geben

(3) Beiträge zur Entwicklung der Aufgabenkultur leisten


(1)       Veranschaulichung der Forderungen des Lehrplans

Im Kapitel 2 des Kurslehrplanes ist das Konzept der Entwicklung fachbezogener Kompetenzen mithilfe eines Kompetenzmodells beschrieben. Im Kapitel 3 erfolgt eine Präzisierung für die einzelnen Kompetenzschwerpunkte durch eine genauere Beschreibung der zu entwickelnden Kompetenzen, wobei auch zugehörige grundlegende Wissensbestände für einzelne Schuljahrgänge ausgewiesen sind.

Ausgehend von dieser allgemeinen Planungsebene sollen die niveaubestimmenden Aufgaben Forderungen des Lehrplanes in Form von Aufgaben verdeutlichen.

Eine wesentliche Funktion besteht deshalb darin, exemplarisch die Ausprägung ausgewählter fachspezifischer und überfachlicher Kompetenzen, die zum Ende der Schuljahr­gänge 8 und 10 angestrebt werden, zu konkretisieren.


(2)       Anregungen für die Unterrichtsgestaltung

Eine weitere Funktion dieser niveaubestimmenden Aufgaben ist es, Anregungen für eine Unterrichtsgestaltung zu geben, die die Ausbildung der beschriebenen Kompetenzen sowie eine Evaluierung des beim einzelnen Lernenden erreichten Standes der Kompetenzentwicklung ermöglichen.

Dazu gehört, dass die Aufgabenstellungen

  • vielfältige Schüleraktivitäten initiieren,
  • zur Nutzung von unterschiedlichen Medien auffordern,
  • neben der Einzelarbeit auch Partner- und Gruppenarbeit anregen,
  • die Lernenden dazu auffordern, ihre eigenen Lernprozesse und deren Ergebnisse zu reflektieren.

Dadurch soll u. a. auch die Ausbildung überfachlicher Kompetenzen unterstützt werden.


(3)       Weiterentwicklung der Aufgabenkultur

Schließlich sollen die niveaubestimmenden Aufgaben durch ihre Konstruktion und Gestaltung die Entwicklung der Aufgabenkultur befördern.

Eine Aufgabenkultur, die den aktuellen Erkenntnissen der Didaktik und der Lernpsychologie gerecht wird, ist einerseits gekennzeichnet von „guten“ Aufgaben und andererseits vom gezielten Einsatz dieser Aufgaben in Lernsituationen und zur Diagnose der Schülerleistungen.

Aufgaben können als gute Aufgaben bezeichnet werden, wenn sie durch mindestens eines der folgenden Merkmale gekennzeichnet sind:

  • Förderung von Kompetenzen aller Kompetenzbereiche
    Das heißt, dass zur Bearbeitung der Aufgaben Kompetenzen nicht nur aus dem Bereich Fachwissen anwenden, sondern auch aus den Bereichen Erkenntnisse gewinnen, Kommunizieren, Bewerten und/oder Gestalten notwendig sind und damit zugleich entwickelt werden.
  • Vernetzung von Wissens- und Könnenselementen
    Die Bearbeitung der Aufgaben erfordert die Verknüpfung von grundlegenden Wissensbeständen oder Methoden aus den naturwissenschaftlichen und weiteren Pflichtfächern, aber auch aus den verschiedenen Kompetenzschwerpunkten – auch aus zurückliegenden Schuljahrgängen.
  • Flexibilität und Anwendungsbereitschaft des Wissens
    Das Grundwissen wird durch die Bearbeitung von Problemstellungen aus unterschiedlichen, für die Schülerinnen und Schüler sinnstiftenden, Kontexten flexibel anwendbar und dauerhafter.
  • differenzierte Förderung der Schülerinnen und Schüler
    Dies kann zum Beispiel durch die Gestaltung der Aufgaben als offene Aufgaben, die unterschiedliche Bearbeitungsvarianten und verschiedene Lösungen ermöglichen, realisiert werden. Durch das Angebot von gestuften Lernhilfen kann die Förderung der Schülerinnen und Schüler auf sehr differenzierte Weise erfolgen.

Beim Einsatz von Aufgaben im Unterricht ist zu beachten, dass alle Merkmale entsprechend den konkreten Bedingungen berücksichtigt werden.

Die niveaubestimmenden Aufgaben dienen damit vorrangig der Auseinandersetzung mit den im Grundsatzband und im Kurslehrplan gestellten Anforderungen. Zugleich geben sie Anregungen zur Erstellung eigener guter Aufgaben.