Alles über Struensee

Gehört zur Serie Heimatkunde Sachsen-Anhalt
Im Jahre 1772 wurde der Hallenser Johann Friedrich Struensee vor den Mauern Kopenhagens hingerichtet. Man schlug ihm die rechte Hand ab, köpfte und vierteilte ihn. Es war das grausame Ende einer glänzenden Karriere. Hier sind fünf Fakten über einen der größten Söhne Halles.
Fakt 1:
Struensee wurde als Pastorensohn in Halle geboren. Er ging auf die Schule der Franckeschen Stiftungen und begann schon mit 14 Jahren ein Medizin-Studium. Mit 19 hatte das Wunderkind den Abschluss in der Tasche.
Fakt 2:
Als erster Mediziner untersuchte Struensee 1764 die Maul-und Klauenseuche bei Rindern. Er entwickelte sogar Ideen zur Bekämpfung der ansteckenden Krankheit.
Fakt 3:
In Altona, das damals zu Dänemark gehörte, praktizierte Struensee elf Jahre als Armen-Arzt. Als einer der ersten Mediziner führte er Pockenimpfungen ein. Als Reisearzt begleitete er den dänischen König Christian VII.. auf einer Europareise und ging schließlich nach Kopenhagen. Er wurde Leibarzt des Königs und in den Grafenstand erhoben.
Fakt 4:
Struensee hatte ein Verhältnis mit Königin Caroline Mathilde - mit Billigung des Königs. Struensee zeugte sogar ein Mädchen, das Christian als seines anerkannte. Auf Druck des Hofes kam es später zur Scheidung zwischen dem königlichen Paar.
Fakt 5:
Als engster Vertrauter des Königs hatte Struensee politische Macht und setzte sie ein. Strunsee verkündete die Pressefreiheit, befreite Bauern von ungerechten Steuern und schaffte die Folter ab. Dem Adel nahm er zahlreiche Privilegien. Der rächte sich furchtbar. Struensee wurde des Hochverrats beschuldigt. Das Ende ist bekannt.
Bonusfakt:
Struensee führte in Dänemark Steuerreformen durch. Er führte beispielsweise eine Glücksspiel-Steuer ein und schaffte gleichzeitig die Salzsteuer ab. Das erleichterte das Leben der einfachen Dänen, weckte aber den Zorn der Vermögenden.

Lizenz bis: 01.12.2025 | Produktionsjahr: 2015