Black Panthers - Episode 1

Wie die Black Panther Party die afroamerikanische Community zur Selbstverteidigung aufrief.
Der Film zeigt anhand von Interviews mit den Gründungsmitgliedern, was die Black Panthers von anderen Protestbewegungen der damaligen Zeit unterschied. Archivbilder rufen den einzigartigen Kleidungsstil der „Schwarzen Panther“ in Erinnerung: Schwarze Sonnenbrille, Lederjacke, soldatischer Schritt und eine ausladende Afrofrisur, die zu verkünden schien: „Black is beautiful!“. Rhetorisch inspirierte sich die Bewegung bei den separatistischen Statements von Malcolm X, der die weiße Vormachtstellung anprangerte und sich seiner Rolle in der Geschichte durchaus bewusst war. Dazu sagte Bobby Seale, einer der Mitgründer der Bewegung: „Die Schwarzen haben gebeten, gefleht, protestiert und demonstriert, damit das rassistische amerikanische Machtsystem das Unrecht anerkennt, das den Schwarzen in der Geschichte angetan wurde. Ihre Bemühungen beantwortete man mit noch stärkerer Repression, mit Enttäuschung und Heuchelei. Die Black Panther Party for Self-Defense hält die Zeit für gekommen, dass das schwarze Volk zu den Waffen greift …“ Die Black Panthers forderten Freiheit und Selbstbestimmung für die afroamerikanische Bevölkerung, das Ende der Ausbeutung und das Recht, eine Waffe zu tragen. Sie demonstrieren gegen die willkürlichen Verhaftungen in den Schwarzenvierteln und erstellten eine Liste mit politischen Forderungen, darunter das Recht auf Beschäftigung, Bildung und würdiges Wohnen. Gleichzeitig schufen sie lokale Solidaritätsnetzwerke, wie das Programm „Ein Frühstück für jedes Kind“. Als nordstaatliches Pendant zu der Bürgerrechtsbewegung in den Südstaaten stellten die Black Panthers auch das kapitalistische System an sich infrage. Ihre Devise: Damit jeder Schwarze im Land frei sein kann, muss sich das ganze System verändern. Zunächst beschäftigten sie sich allerdings mehr mit der Befreiung ihrer zahlreichen inhaftierten Mitkämpfer, wie dem charismatischen Gründungsmitglied Huey Newton. Die Black Panthers Party faszinierte zeitgenössische Intellektuelle wie den jungen Schriftsteller Eldridge Cleaver und wurde auf den studentischen Campussen als revolutionäre Avantgarde gehandelt. Nach der Ermordung von Martin Luther King und mehreren blutigen Auseinandersetzungen mit der Polizei und dem FBI radikalisierte sich die Bewegung jedoch zunehmend. Die Anführer gingen auf Konfrontationskur, die Ordnungskräfte reagierten mit weiterer Gewalt; und das geforderte Recht auf Selbstverteidigung der Angeklagten kümmerte die amerikanische Justiz herzlich wenig. Eldridge Cleaver floh nach Algerien, wo er die revolutionären Ideen verbreiten wollte; andere Mitglieder griffen zu härteren Mitteln, damit der Traum von der Revolution endlich in Erfüllung ging.

Lizenzdauer: unbegrenzt | Produktionsjahr: 2015