Black Panthers - Episode 2

Wie interne Streitigkeiten die Black Panthers in zwei Fraktionen spaltete.
Anfang des Jahres 1969 bezeichnete der FBI-Direktor J. Edgar Hoover die Bewegung als „größte Bedrohung der nationalen Sicherheit“. Der Einzug von Richard Nixon ins Weiße Haus war der Startschuss zu einer radikalen Repressionspolitik. Mit einem komplexen Überwachungs- und Infiltrationssystem, das den Codenamen „Cointelpro“ trug, wollte Hoover die Black Panthers von innen heraus zerstören. Illegale Hausdurchsuchungen, Verhaftungen und Verfahren wegen Planung von Terroranschlägen zermürbten die mit einer terroristischen Organisation gleichgesetzte Partei. Viele Angeklagte wurden mangels Beweisen freigelassen; aber ihre Verteidigung kostete zu viel Kraft und Geld, und die Vorstände der einzelnen Gruppierungen waren von Maulwürfen durchdrungen. Ihre Faszination verloren die Black Panthers deshalb noch lange nicht – im Gegenteil, neue Anhänger wie Fred Hampton, der Vorsitzende der Ortsgruppe in Chicago, gaben ihre aufständischen Botschaften an die Studentenbewegungen weiter. „Sie mögen die Revolutionäre aufhalten, nicht aber die Revolution“ – in einer Zeit, in der die Bewegung fast gestoppt schien, erreichten ihre Botschaften so viele Menschen wie nie; darunter die weiße Protestbewegung gegen den Vietnamkrieg. Auch der Freispruch von Huey Newton gab der Partei Anlass zur Hoffnung, doch dann überwarf sich der einst charismatische Anführer mit Eldridge Cleaver, noch immer im algerischen Exil. Das FBI jubilierte, denn der Konflikt der beiden Männer stellte die Zukunft der ganzen Partei infrage. Zu groß war die Diskrepanz zwischen der Organisation von Kinderfrühstücken und den blutigen Aktionen der radikalsten Mitglieder. Nach dem Ausschluss von Cleaver wurde Newton paranoid und gewalttätig; er missbrauchte seine Untergebenen und attackierte seine vermeintlichen Gegner. Als sich Bobby Seale im Jahr 1973 bei der Bürgermeisterwahl in Oakland kandidierte, riefen die Panthers geeint die schwarze Bevölkerung an die Urnen. Doch Seale wurde nur zweiter, und der Glaube an den Wiederaufschwung schwand. Newton wurde drogenabhängig und kriminell; Seale verließ die Partei, um sich politischen Vereinen zu engagieren. Einem ihrer Mitglieder zufolge prägte die Black Panthers Party die Geschichte mit „ihren Idealen und ihrer Jugend“ – angesichts des immer brutaleren Vorgehens von Regierung, Polizei und Ordnungskräften wurden ihnen diese beiden Tugenden leider auch zum Verhängnis.

Lizenzdauer: unbegrenzt | Produktionsjahr: 2015