Die niveaubestimmenden Aufgaben tragen dem Lehrplan für den Ethikunterricht in der Grundschule durch ihre Kompetenzorientierung Rechnung. Die Aufgaben haben die Funktion, die im Lehrplan für den Ethikunterricht ausgewiesenen Bereiche und formulierten Anforderungen für die Schuljahrgänge 2 und 4 beispielhaft zu konkretisieren und einen kumulativen Lernzuwachs zu verdeutlichen. Mehr anzeigen »
Sie geben hinsichtlich der Leistungsanforderungen eine Orientierung für die längerfristige unterrichtliche Arbeit an der Kompetenzentwicklung der Schülerinnen und Schüler, d. h. im Umkehrschluss, dass der Unterricht langfristig zur Lösung der Aufgaben bzw. vergleichbarer Aufgaben befähigen soll. Die Aufgabenbeispiele sind nicht vorrangig als konkrete Lern- und Übungsaufgaben für den Unterricht und den Lernprozess konzipiert und sollen ohne spezielles Aufgabentraining bearbeitet werden. Bei der Lösung der Aufgabenbeispiele ist zu beachten, dass verschiedene Formen wie die schriftliche, mündliche oder auch gestalterische Bearbeitung möglich sind. Die Form der Bearbeitung ist in Abhängigkeit von der konkreten Lerngruppe von den jeweiligen Lehrkräften zu wählen. Die exemplarische Anlage der Aufgaben soll zur eigenen Erstellung von Aufgaben anregen.
Die Aufgabenbeispiele werden aus Gründen der Übersichtlichkeit und hinsichtlich der Orientierung am Lehrplan den Bereichen zur Ausbildung inhaltsbezogener Kompetenzen schwerpunktmäßig zugeordnet:
- Miteinander in Familie, Schule und Gesellschaft,
- Konflikte in Familie, Schule und Gesellschaft,
- Unterschiedlichkeiten in Familie, Schule und Gesellschaft,
- Ich im Wir,
- Wir im Ich,
- Voneinander,
- Die Welt und Wir,
- Wir in der Welt.
Die vorkommenden Überschneidungen der Bereiche spiegeln dabei die Konzeption der didaktischen Integration des Lehrplans wider. Dies wird vor allem auch bei der Zuordnung der prozessbezogenen Kompetenzen deutlich:
- Wahrnehmen (Phänomenologische Kompetenz),
- Kreatives Denken (Spekulative Kompetenz),
- Deuten (Hermeneutische Kompetenz),
- Untersuchen und Zergliedern (Analytische Kompetenz),
- Denken in Gegensatzbegriffen (Dialektische Kompetenz).
Die prozessbezogenen Kompetenzen besitzen „als fünf Finger der Methodenhand“ für jeden Bereich und für viele Aufgaben gleichberechtigt Gültigkeit und werden jeweils schwerpunktmäßig von einzelnen Aufgaben aufgenommen.
Den einzelnen Aufgabenbeispielen wird zur Orientierung jeweils ein Anforderungsbereich zugeordnet.
Anforderungsbereich I (AFB I): Reproduktion
Die Schülerinnen und Schüler geben bekannte Informationen und Sachverhalte wieder.
Anforderungsbereich II (AFB II): Reorganisation und Transfer
Die Schülerinnen und Schüler wenden bekannte Problemlösungsverfahren auf bislang unbekannte Sachverhalte an.
Anforderungsbereich III (AFB III): Eigenständiges Problemlösen
Die Schülerinnen und Schüler bearbeiten Problemstellungen, die eigene Beurteilungen und eigenständige Lösungsansätze erfordern.
Die Zuordnung der Anforderungsbereiche zu den einzelnen Aufgaben, die grundsätzlich aus der beruflichen Erfahrung der Lehrkräfte und vielfältigen Aufgabenformaten resultiert, ist nicht immer trennscharf und eindeutig zu treffen. Es gilt zu beachten, dass die Zuordnung immer auch gesteuert wird von der Komplexität der Aufgabenstellung, dem Umfang und der Komplexität des Materials, dem Kontextwissen der Schülerinnen und Schüler sowie der Anforderung an die Darstellung der Ergebnisse und nicht zuletzt vom zuvor erteilten Unterricht.