Im Jahr 2017 wird weltweit das Reformationsjubiläum gefeiert und dabei im Besonderen das umfassende Schaffen Martin Luthers gewürdigt. Der Reformator hat seinen Platz in der Geschichte nicht nur wegen der von ihm ausgelösten bahnbrechenden Veränderungen in Kirche und Politik, sondern auch wegen seines großen Einflusses auf die Entwicklung der deutschen Sprache.
Luther legte mit seiner Bibelübersetzung die Grundlagen der heutigen deutschen Sprache. Das Ziel, eine für das ganze Volk verständliche Bibelübersetzung zu schaffen, verfolgte er mit großem Einsatz und mit der Unterstützung seines besten Freundes Philipp Melanchthon. Luther wollte keine wörtliche Bibelübersetzung, sondern eine für alle Menschen verständliche Heilige Schrift. Sein großes Verdienst war es, dem Volk aufs Maul zu schauen, diese Sprechweise für seine Übersetzung zu nutzenund damit der Entwicklung einer einheitlichen deutschen Sprache einen entscheidenden Schub zu geben.
Die Sprachgewalt Luthers wird auch in seinen Wortschöpfungen, Sprichwörtern und Redewendungen deutlich. Uns ist oft gar nicht bewusst, dass Wörter wie Feuereifer,Beruf oder Machtwort von Luther stammen. Und auch wenn uns ein Licht aufgeht, verwenden wir eine der vielen Redewendungen und Sprichwörter, die Luther prägte.
Der Reformator schätzte vor allem den erzieherischen Wert der Fabeln sehr hoch ein. Mit seiner Fabelsammlung wollte er in den Schulen die Charakterbildung fördern, das Urteilsvermögen der Schüler schärfen und zum breiten Verständnis der Heiligen Schrift beitragen.
Und nicht zuletzt wird Luther als brillanter Prediger beschrieben, der sich der Macht des Wortes voll bewusst war. Mit Hilfe einer ausdrucksstarken und klaren Sprache und der neu entwickelten Medien sandte er seine Botschaften über die Kirchenprovinzen hinweg und veränderte nachhaltig die von der römischen Kirche geprägte Gesellschaft.
Diese sehr unterschiedlichen Facetten der lutherischen Sprachwelt stehen im Mittelpunkt des Projektes „Auf gut Teutsch – Luther und die deutsche Sprache“. Gerade für Kinder der Schuljahrgänge 3 bis 7 ist die Förderung ihrer sprachlichen Kompetenzen von grundlegender Bedeutung: „Sprache ist Träger von Sinn und Überlieferung, Schlüssel zum Welt- und Selbstverständnis und Mittel zwischenmenschlicher Verständigung. Sie hat grundlegende Bedeutung für die kognitive, emotionale und soziale Entwicklung der Kinder.“ (Bildungsstandards im Fach Deutsch für den Primarbereich. Beschluss der KMK vom 15.10.2004)
Die einzelnen Bausteine der Projektmaterialien verknüpfen die lutherische Sprache des ausgehenden Mittelalters mit der Lebenswelt und den Erfahrungen der Schüler. So ist es zum Beispiel möglich, im Modul Ein guter Redner – „Speakers Corner“ Luthers sprachliche Fähigkeiten kennenzulernen und gleichzeitig die eigene mündliche Kommunikation zu schulen. Andere Module wie Wortschöpfungen,Luthers Fabeln und Die Bedeutung der Sprache in Konflikten wollen die Fantasie der Kinder anregen oder ihnen helfen, verschiedene Lebenssituationen mit sprachlichen Mitteln überzeugend zu meistern. Zudem wurde darauf geachtet, Schüler mit Migrationshintergrund in die Projekte einzubeziehen und deren Erfahrungen zu nutzen.
Die verschiedenen Module bieten Anregungen für einen vielfältigen Einsatz im Unterricht – von der Organisation einer Projektwoche bis zum Einsatz in einzelnen Unterrichtsstunden und Fächern ist vieles denkbar. Das Material nutzt die neuen Medien, möchte aber auch die ganzheitliche Wahrnehmung fördern. So gibt es sowohl eine vollständige digitale Sammlung als auch einen ausleihbaren Sprachkoffer mit einer umfangreichen Materialsammlung für die Schüler Sachsen-Anhalts.
Das Projekt entstand in enger Kooperation zwischen der Neuen Fruchtbringenden Gesellschaft Köthen, dem Landesinstitut für Schulqualität und Lehrerbildung Sachsen-Anhalt und der Geschäftsstelle Luther 2017.
Standorte des Koffers sind in:
Halle (LISA, Riebeckplatz 9)
Magdeburg (Staatliches Ausbildungsseminar, Liebknechtstraße 65)
Köthen (Neue Fruchtbringende Gesellschaft)
Der Koffer ist für die Schulen Sachsen-Anhalts ausleihbar unter folgender Kontaktadresse:
martina.franz@sachsen-anhalt.de Telefon: 0345 2042237
Für Terminabsprachen zur Abholung in Magdeburg:
susanne.wiegang@sachsen-anhalt.de Telefon: 0391 81900553
Für den Koffer am Standort Köthen:
auskunft@fruchtbringende-gesellschaft.de Telefon: 03496 405740
Autor/Rechteinhaber: Frau Martina Franz | Eingestellt am: Stand vom: | 03.11.2015 26.06.2018 | ||||||||||||
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Martina Franz auf dem Bildungsserver Sachsen-Anhalt (http://www.bildung-lsa.de/index.php?KAT_ID=10336#art32923) | ||||||||||||||
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